Gefährdet Tourismus die Umgebung?

Der Tourismus ist anfälliger für Umweltschäden als andere wirtschaftliche Aktivitäten. Die Umwelt ist die wichtigste Ressource für den Tourismus, und für ihre Entwicklung braucht es einen qualitativ hochwertigen und geschützten Raum. Der Tourismus ist in der Regel kein bedeutender Umweltverschmutzer, wenn er auf eine entsprechende umweltschonende Art und Weise ausgeführt wird.

Eine neue Studie argumentiert jedoch, dass der weltweite Tourismus bis zu acht Prozent aller Treibhausgasemissionen ausmacht und dass der CO2-Fußabdruck pro Person insbesondere aus Industrieländern sehr groß ist bzw. dreimal höher als bisher angenommen.

Der “Sprung” in Zahlen ist weitgehend darauf zurückzuführen, dass dies die erste Umfrage ist, bei der nicht nur Flugzeuge und Züge, Busse und Autos, sondern auch der Ressourcenverbrauch während eines Aufenthalts in der Natur oder einem Urlaubsort berechnet wurde. Wenn es um Zahlen geht, sind die Vereinigten Staaten führend. Kanada, Deutschland, China und Mexiko sind den Amerikanern relativ nahe.

Im Jahr 2013 wurden sogar 4,5 Gigatonnen Kohlendioxid und andere Treibhausgase freigesetzt.

Tourismus gefährdet wichtige Ressourcen und Rohstoffe

Die Amerikaner gaben 2013 ca. 4,7 Milliarden Dollar für Reisen aus, was einen gewaltigen Sprung von 2,5 Milliarden Dollar im vergleich zum Jahr 2009 darstellt. Der Transport und damit die Freisetzung von Treibhausgasen steigt ständig. Zum Vergleich: 1972 befanden sich 88 Millionen Passagiere im Ausland, 1994 waren es schon 344 Millionen. Auf den Tourismus entfallen inzwischen mehr als 65 Prozent aller Flüge. Der Tourismus gefährdet daher die Umwelt in mehreren Hinsichten. Wasser ist besonders betroffen. Die Wassermenge im gesamten Mittelmeerraum ist ein ernstes Problem.

Die vom Tourismus lebende Region hat ein relativ heißes Klima und Touristen verbrauchen im Urlaub mehr Wasser als zu Hause – manchmal bis zu 440 Liter pro Tag. Es ist fast doppelt so hoch wie bei einem durchschnittlichen Spanier aus dem Süden des Landes. Plastikstrohhalme stellen die schlimmsten Tierkiller im Meer dar. Die Pflege von Golfplätzen, die ein bedeutender touristischer Trend ist, erfordert täglich viel Wasser. Der Tourismus frisst auch Ressourcen wie Nahrung, Energie und andere Rohstoffe, was sich insbesondere auf kleineren Inseln und abgelegenen Gebieten bemerkbar macht. Der Boden wird ebenfalls abgebaut, was eine wichtige Quelle für Mineralien, Fossilien, Wälder und Lebensräume von Tieren ist.

Mögliche Lösung: nachhaltiger Tourismus und Ökotourismus

Es ist immer noch schwer vorherzusagen, wie stark die Luftverschmutzung und Lärmbelästigung durch den Tourismus die Tierwelt beeinflussen.

Touristen und Bergsteiger hinterlassen Müll, Sauerstoffflaschen und sogar Ausrüstung in Gegenden, in denen es kein System gibt, das diesen Müll einsammelt. Der Bau von Wohnungen, Skigebieten, Straßen, Hotels, Stränden und Erholungsgebieten zerstört das Ökosystem, den Boden, macht einen unerträglichen Druck auf die Infrastruktur, macht Änderungen in der Boden- und Wasserstruktur, führt zur Trinkwassermangel und beschädigt die Ästhetik. Dies ist nur ein Bruchteil des Problems, das eigentlich durch Tourismus verursacht wird.

Tourismus und Schutz der Umgebung sollten eng miteinander verbunden sein.

Daher werden selektive Tourismusformen wie nachhaltiger Tourismus und Ökotourismus entwickelt. Ziel des nachhaltigen Tourismus und des Ökotourismus ist es, dass der Tourismus die natürlichen Ressourcen unter Schonung der Umwelt und der Landschaft nutzt, um die Umgebung mit minimaler Verschmutzung zu erhalten.