Tiergestützte Therapie – was ist das und wie kann es helfen?

Menschen haben Probleme, Menschen brauchen Hilfe. Menschen lieben Tiere – also warum können diese nicht zur Hilfe beitragen und als Therapie genutzt werden? Die tiergestützte Therapie bietet genau dies. Was genau das ist, wie sie funktioniert und den Menschen helfen kann, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Was ist eine tiergestützte Therapie

Die tiergestützte Therapie kann sowohl Kindern als auch erwachsenen Menschen helfen, die psychischen, körperlichen, sozialen und emotionalen Funktionen zu verbessern. Probleme, die in diesen Bereichen auftreten können mit der Hilfe von Tieren therapiert werden. Bei der Therapie mit einem Tier geht es nicht nur darum Zeit mit dem Tier zu verbringen, sondern auch bestimmte Ziele, Ergebnisse und Strategien zu erreichen. Natürlich stehen Streicheleinheiten bei der Therapie im Vordergrund, doch auch die Pflege des Tieres ist wichtig. Eine gute Kombination aus Bürsten, Pflegen, Streicheln, Laufen, Aufgaben lösen und gemeinsam Lernen ist optimal.

Welche Tiere

Welche Tiere eingesetzt werden, hängt ganz vom Patienten selbst ab. Es kann natürlich sein, dass er vor einem Tier Angst hat oder eine Allergie gegen dieses Tier hat, dann kommt es dementsprechend nicht in Frage. Die Tiere, die am meisten eingesetzt werden, sind Hunde und Pferde. Die Therapie mit Pferden wird auch als Equine-assisted-Therapie bezeichnet. Die Therapie mit Hunden ist auch als canine-Assisted-Therapie bekannt. Weitere Tiere, die manchmal zur Therapie eingesetzt werden, sind Lamas, Kaninchen und Delfine.

Wo gibt es tiergestützte Therapien

Die tiergestützten Therapien finden in ganz verschiedenen Einrichtungen statt. Je nach dem Patienten können die Einsatzorte auch variieren. Die meisten Therapien erfolgen in Pflegeheimen und therapeutischen Internaten oder psychiatrische Einrichtungen. Aber auch Einrichtungen wie Krankenhäuser und Gefängnisse sind möglich. Die genaue Form der Therapie kann auch variieren. Es gibt Gruppentherapien, aber natürlich auch einzelne Sitzungen. Die Therapie darf nur von einem qualifizierten Therapeuten oder Fachmann geführt und geleitet werden.

Vorteile der tiergestützten Therapie

Die starke Verbindung zwischen Menschen und Tieren kann positiv genutzt werden. Die Tiere akzeptieren die Situation, sind nicht bedrohlich für den Menschen und was ganz wichtig ist, sie werten den Menschen nicht. Dadurch können sich die Menschen leichter öffnen und können geheilt werden. Dinge, die bei einer tiergestützten Therapie verbessert werden können, sind unter anderem die Feinmotorik und das Gleichgewicht, die Bereitschaft, an einem therapeutischen Programm oder einer Gruppenaktivität teilzunehmen, die Fähigkeit für Problemlösungen und die sozialen Fähigkeiten. Trauer, Isolation und Angst können durch die Therapie reduziert werden, genau so wie das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts und auch die Höhe des Blutdrucks. Tiere helfen dem Menschen dabei den Fokus und die Aufmerksamkeit zu erhöhen und das Selbstwertgefühl zu steigern. Dadurch kommt es zu mehr Vertrauen, mehr Einfühlungsvermögen, mehr Selbstkontrolle und weniger Medikamentenbedarf.

Hilfe ist möglich

Meist wird die tiergestützte Therapie zusätzlich zu einer konventionellen Therapie angewandt, oft bei Personen mit schwer zugänglichen Persönlichkeiten oder Kommunikationsproblemen. Vor allem auch bei Menschen, die sich in Gesprächssituationen unwohl fühlen. Egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener – jedem kann geholfen werden. Die Therapie eignet sich bei Herzkrankheiten, Entwicklungsstörungen, Sucht, Autismus-Spektrum-Störungen, Krebs, Demenz, Psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie, Emotionale Störungen, Chronischer Schmerz und Verhaltensstörungen.